Geräuschqualität ist die Eignung eines Geräusches für eine bestimmte, technische Aufgabe.

Die Aufgabe besteht zum Beispiel darin, daß ein Produkt seinem Nutzer mitteilt, um was für eine Produkt es sich handelt, was es gerade tut und wie es das tut.

Bei diesem Beispielgeräusch sind die Aussagen somit “Sportwagen”, “beschleunigen”, und z.B. “kraftvoll, dynamisch”. Während das Geräusch für diesen Produkttyp (Sportwagen) eine gute Geräuschqualität aufweist, wäre es z.B. schon für

einen verwandten Produkttyp wie z.B. eine Limousine ungeeignet.

Geräuschqualität ist somit produktspezifisch!

Ursachen für eine schlechte Geräuschqualität können in die folgenden Gruppen eingeteilt werden:

  • Defekte des Produktes (d.h. nicht nur ein Problem mit der Geräuschqualität)
  • störende Geräuschanteile/~eigenschaften
  • (vorgeschriebene) Pegelreduktion und damit verbundene aufgehobene Maskierungswirkung (Komponenten, die früher unhörbar waren, werden plötzlich wahrgenommen und stören!)
  • schlechter Gesamtklang
  • ungeeignete Informationsübertragung (“Aufgabe” wird nicht erfüllt)

Da die Geräuschqualität produktspezifisch ist, ist auch das Vorgehen bei der Erfassung und Verbesserung der Geräuschqualität produktspezifisch. Da folgende Vorgehen hat sich dabei bewährt:

  1. Bestimmung der produktspezifischen Qualitätsanforderungen (Aufgabe des Geräusches, Zielgruppe, etc.)
  2. Meßtechnische Erfassung der Geräusche
  3. Psychoakustische Bewertung des Istzustandes
  4. Signalanalyse
  5. Bestimmung der charakteristischen Geräuschmerkmale durch Vergleich von psychoakustischer Bewertung und Signalanalyse (Dimensionen bzw. Merkmale, die für eine gute Geräuschqualität für diesen Produkttyp verantwortlich sind)
  6. Gezielte Veränderung dieser Merkmale zur Verbesserung der Geräuschqualität

Der letzte Schritt kann häufig effizient in einer Simulation erfolgen, so daß Prototypen erst erstellt werden müssen, wenn die Geräuschqualität optimiert wurde.